Das Wort „Wellness” wird immer bekannter, auch für diejenigen, die sich bisher (noch) nicht für einen gesunden Lebensstil interessiert haben.
Was genau bedeutet dieser Begriff und welche Aspekte des Lebens umfasst er?

 

Laut Dr. Donald Ardelli, einem amerikanischen Promoter und einer Autorität im Wellness-Bereich, heisst Wellness vor allem Verantwortung zu tragen und bewusste Entscheidungen zu treffen. Er beruht auf der Einführung und Beachtung ein paar einfacher Regeln, dank denen sich die Qualität des Lebens in jeder Hinsicht steigern wird. Entscheidungen bewusst zu treffen, wird gleichgesetzt mit Ablehnung von Entschuldigungen, die das Umfeld und die Umstände für schuldig halten – z.B. "Ich kann nicht ins Fitnessstudio gehen, weil ich keine Zeit habe.", "Ich kann mich nicht gesund ernähren, weil ich keine Zeit zum Kochen habe oder diese Küche wird von meiner Familie nicht akzeptiert.", "Ich kann nicht aufhören zu Rauchen, weil Rauchen mich beruhigt." usw. Wellness lässt uns auch mit der Sucht nach Arztbesuchen und Medikamenten, der Langeweile, Faulheit und Selbstmitleid aufhören. Stattdessen wird uns gute Laune, Zufriedenheit und Gleichmut garantiert.

Wellness wird als Philosophie des gesunden Lebensstils begriffen, deren HauptaspekteVerantwortung, Bewusstsein, Bewegung, Fitness, gesunde Ernährung, Kontrolle des Stresses im täglichen Leben, kritisches Denken, Verständnis für die Bedeutung und Finden des Lebenziels, die Entwicklung der emotionalen Intelligenz, Sinn für Humor und gesunde Verhältnisse mit Menschen sind. All diese Elemente unterscheiden sich voneinander und bedürfen unterschiedlicher Aktivität, doch sie ergänzen sich gegenseitig und sind miteinander verflochten. Bei Wellness geht es darum, die Gesundheit als mehr als nur das Fehlen von Krankheiten zu verstehen. Paradoxerweise leben die Menschen zwar immer länger, jedoch nicht immer besser. Man sollte an dieser Stelle betonen, dass die zurzeit gültige Definition der Gesundheit, die durch die Weltgesundheitsorganisation bearbeitet wurde, mit der Wellness-Philosophie übereinstimmt. Sie beschreibt nämlich die Gesundheit als den Zustand der physischen, psychischen und sozialen Zufriedenheit. 

 

Wellness nach Dr. Donald Ardell, wetlbekannte Autorität auf diesem Gebiet, umfasst: 

Selbstbewusstsein und positives Denken, philosophische Grundlagen und den Sinn des Lebens, großes Verantwortungsbewusstsein, Sinn für Humor und die Suche nach Vergnügen, Respekt für die Umwelt, Fürsorge für andere Menschen, das Schaffen und der Erhalt von zufriedenstellenden Verhältnissen und Beziehungen mit anderen Menschen, das Gefühl von Gleichgewicht und Übereinstimmung, Freiheit von Suchtkrankheiten und schlechten Gewohnheiten, die Fähigkeit mit schwierigen Situationen umzugehen und Konsequenzen für die Zukunft zu ziehen, fest am Boden zu stehen, eine gute physische Kondition zu haben, die Fähigkeit zu lieben, die Fähigkeit anderen Menschen Wissen vermitteln, die Fähigkeit den Anforderungen gewachsen zu sein, die uns das Leben stellt und eine effektive Kommunikation. 

 

Um seinen Lebensstil zu ändern, sollte man vor allem die einzelnen Aspekte analysieren und darüber nachdenken, wie man die Änderungen am besten einführen kann, um möglichst einfach sein Ziel zu erreichen. Doktor Ardell rät, mit dem Bewusstsein anzufangen, dass man trotz mehrerer Informationsquellen die Entscheidung selber und bewusst treffen muss, die Qualität seines Lebens zu erhöhen. Man kann sich nicht gleichzeitig auf mehrere Ziele konzentrieren, wenn man sich seiner Fähigkeiten, Talente und Leidenschaft selbst nicht bewusst ist. Die erste Phase ist also das Erkennen der starken Seiten und das Finden der Leidenschaft – also dessen, was man am liebsten im Leben tut. Die nächste Phase ist sich bewusst zu machen, dass man ohne Veränderungen sein Ziel nicht erreichen kann. Der Stil und die Einstellung zum Leben, die Werte, zu denen man sich bekennt und die Emotionen, die man fühlt, haben einen größeren Einfluss auf die Gesundheit und die Arbeit als die finanzielle Stellung, die Umwelt, das Alter oder das Schicksal. 

 

Wellness ist ein sehr wichtiger Aspekt im Leben, deshalb sollte man nicht auf eine trübsinnige Weise leben. Mann sollte im Treffen von Entscheidungen etwas positives sehen und sich gut unterhalten. Man darf auch nicht vergessen, dass das Leben nach gesunden Gewohnheiten viel einfacher ist, als sich von schlechten Gewohnheiten zu befreien. Man sollte mit kleinen, aber regelmäßigen Aktivitäten beginnen, z.B. täglich physische Aktivitäten und nicht gleich das Rauchen komplett aufgeben. Der Übergang zum gesunden Lebensstil ist nie ein Zufall sondern immer das Ergebnis der getroffenen Entscheidungen und der Konsequenz, den gewählten Weg zu gehen. 

Wie Pilze aus dem Boden sprießen neue Fitnesszentren und locken mit immer breiteren Angeboten an Trainingsmöglichkeiten, die den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Kunden angepasst werden (in vielen werden auch Ernährungsberater angestellt). Clubs, die für ein gesunden Lebensstil werben, Restaurants, die ein gesundes und nicht ausschließlich vegetarisches Menu anbieten (in einigen werden sogar die Nahrungswerte und der Kalorienenthalt angegeben). In Lebensmittelgeschäften, nicht nur in großen Einkaufszentren, findet man immer mehr gesunde Produkte. Es laufen Fernsehsendungen und sogar ganze Fernsehkanale, die einen gesunden Lebensstil propagieren und eine ganze Reihe an Kochsendungen, die nicht nur geschmackvolle, internationale sondern auch gesunde Gerichte anbieten. In Frauenzeitschriften wird sowohl ein modisches Aussehen als auch die Gesundheitsaspekte betont – denn nur ein gesunder Körper sieht schön aus. Den Lesern werden immer mehr Fitness- und Gesundheitsmagazine angeboten. Die Auswahl wird immer größer und somit wird den Menschen klar gemacht , dass man schlechte Gewohnheiten aufgeben, und sich für einen gesunden Lebensstill entscheiden soll. Zusätzlich werden Suchtkrankheiten und ungesunde Gewohnheiten – wie Rauchen, Alkohol, Übergewicht oder Aggression - verdammt. Nicht nur im Gespräch mit Bekannten, sondern auch aus den Statistiken geht hervor, dass wir zwar langsam und unabhängig von finanziellen Möglichkeiten, aber doch dem Ziel immer näher kommen, die Qualität unseres Lebens zu verbessern. 

 

Die Wellness-Philosophie ist Anfang der sechziger Jahre in den Vereinigten Staaten entstanden. Mit der Zeit hat sie sich weiterentwickelt und immer mehr Menschen angesprochen, die die Qualität ihres Lebens steigen wollen. Heutzutage ist die Wellness-Branche auf der anderen Seite des Ozeans in einer Stabilitätsphase und wird sehr professionell gelebt. Selbstverständlich entwickelt sie sich immer weiter – es entstehen neue Trends, z.B. Nordic Walking, der aus Skandinavien zu uns kam.

Die Veränderung der Lebensweise bedeutet nicht, dass man den nächsten Tag nach der Entscheidung, kein Fleisch mehr essen darf, gleich in ein Wellness-Center rennen soll oder zwei Stunden in einem Fitnessclub trainieren muss. Wenn man mit kleinen Sachen beginnt, z.B. die Treppe statt Fahrstuhl wählen oder mehr Gemüse als bisher täglich essen, dann ist das schon ein Vorschritt. Man sollte am Ende nochmal betonen, dass Wellness alle Aspekte des Lebens integriert – die Ernährung und Nahrungsergänzung, physische Aktivitäten, die Fürsorge um den psychischen Zustand, die Umwelt und andere Menschen. Der Weg, der Sie an das Ziel führt ist zwar nicht kurz, doch er sollte angenehm sein und Spass machen. Es gibt doch nichts netteres als jeden Tag die positiven Veränderung an sich selbst beobachten zu können. 

 

Artikel: Hanna Zurawska