Herbstdepression – was Du dagegen tun kannst
Der Sommer neigt sich langsam dem Ende zu, die Tage werden immer kürzer und die Abende im-mer kühler. Das erste Weihnachtsgebäck steht bereits im Supermarktregal und bald ist es schon wieder um 16:00 Uhr dunkel. Das kann sehr aufs Gemüt schlagen.
Doch was ist eigentlich eine Herbstdepression und warum tritt sie auf? Bei der sogenannten Herbst- oder auch Winterdepression handelt es sich um eine saisonal abhängige Depression (SAD), einer Unterform der depressiven Erkrankung, die sich in schlechter Laune, Lustlosigkeit vermehr-tem Schlafbedürfnis und einem höheren Appetit (besonders auf Süßes) bemerkbar macht. Viele werden sich darin wiedererkennen können, anderen wiederum sind diese Symptome gar nicht bewusst. Das kann daran liegen, dass sich die Herbstdepression nicht immer gleich äußert. Bei dem einen verläuft sie eher mild und bei jemand anderem kann sie Anzeichen einer schweren Depres-sion verursachen. Bei jüngeren Menschen und Kindern können auch unspezifische Bauch- und/oder Kopfschmerzen auftreten. Der Grund für ihr Auftreten liegt hauptsächlich in dem zu-nehmenden Mangel des natürlichen Tageslichts in der späten Jahreszeit. Die verringerte Lichtin-tensität verursacht eine höhere Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin, welches bei Dunkel-heit auf Kosten des Glückhormons Serotonin produziert wird. In der kalten Jahreshälfte ist der Me-latoninspiegel auch tagsüber erhöht, wodurch das erhöhte Verlangen nach Schlaf und eine trübere Stimmung begünstigt werden. Infolgedessen wird oft versucht, durch Süßigkeiten die Laune wie-der anzuheben, da bei ihrem Verzehr das Belohnungszentrum stimuliert wird und die Hormone Endorphin und Dopamin ausgeschüttet werden, die mit einem wohlen Gefühl einhergehen. Das Gehirn verlangt aber regelmäßig nach diesem schönen Gefühl, wodurch der gesteigerte Appetit zustande kommt. Wird dieses Verlangen immer wieder gestillt, wird die Wirkung der Glückshormo-ne geschwächt und es bedarf nach einem höheren Verzehr, um sich glücklich zu fühlen. Dadurch entsteht ein regelrechter Teufelskreis.
Damit es erst gar nicht dazu kommt, ist es wichtig, so früh wie möglich auf das eigene Verhalten, das Wohlsein unseres Körpers sowie des mentalen Zustands zu achten. Einer Herbstdepression können wir auf mehreren Wegen entgegenwirken.
Möglichst viel Tageslicht tanken. Der aktuelle Spätsommer blüht regelrecht auf und auch der Herbst hat sicherlich noch zahlreiche sonnige Tage zu bieten. Indem wir jetzt schon anfangen tagsüber Zeit an der frischen Luft zu verbringen und sei es nur ein halbstündiger Spaziergang, regen wir unsere Serotoninproduktion an, was einen erhöhten Melatoninspiegel möglichst lange hinauszögert. Gleichzeitig produziert der Körper wichtiges Vitamin D, welches unser Immunsystem besonders an den kalten Tagen gut gebrauchen kann.
Bewusst essen. Eine ausgewogene Ernährung hilft uns dabei gesund zu belieben und ein allgemei-nes Trägheitsgefühl zu vermeiden. Zusätzlich stärken wir unser Immunsystem und halten unseren Darm in Schuss, der ebenfalls für die Serotoninproduktion mitverantwortlich ist. Durch die Zufuhr von verschiedenen Nährstoffen wie der Aminosäure L-Tryptophan, Vitamin D, Omega-3 Fettsäu-ren, Vitamin B6 und B12 oder Magnesium kann die Serotoninproduktion begünstigt werden. Män-gel dieser Nährstoffe wiederum können sich hinderlich auf die Serotoninsynthese auswirken.
Sport treiben! Sport bewirkt die Ausschüttung der Glückshormone Serotonin und Dopamin und anders als beim Verzehr von Süßem und anderen Kohlenhydraten, regen wir unseren Stoffwechsel an und verbrennen Energie. Gleichzeitig wird Stress abgebaut, der depressive Zustände besonders in der dunklen Jahreszeit verstärken kann. Dank des Sports können wir uns fit halten, die Gesund-heit sowie unser mentales Wohlbefinden fördern.